ILE-Abteiland: Wir wissen, was wie gemeinsam auf den Weg bringen wollen“


FRG/PA/Kellberg: Seit gut vier Jahren arbeiten 11 Kommunen der ILE Abteiland schon zusammen. Im Februar haben sich Bürgermeister und Geschäftsleiter Zeit genommen, um Projekte und Aktionen für die Jahre 2018 und 2019 zu planen und untereinander abzustimmen. Aus der Ideenfülle haben sich zur Umsetzung heraus kristallisiert: eine gemeinsame politische Aktion; die Umsetzung des Radwegekonzeptes „von Fluss zu Fluss“, gezielte Bauhofzusammenarbeit, ein Ausbildungsverbund, Vitalitäts-Check für Orte; die Beauftragung eines Linienbündelungs-Konzept sowie das „Schaffen von mehr Hochwasser-Rückhalteräumen und Potenzial zum Schutz vor Hochwasser und Starkregen“.

Die ILE-Abteiland ist ein 2014 gegründeter interkommunaler Zusammenschluss aus vier Kommunen des Landkreises Freyung-Grafenau (Haidmühle, Jandelsbrunn, Neureichenau und Stadt Waldkirchen) und aus fünf Kommunen des Landkreises Passau (Breitenberg, Stadt Hauzenberg, Markt Obernzell, Sonnen, Thyrnau, Markt Untergriesbach, Markt Wegscheid).

 

„Wir wollen unserer Zusammenarbeit intensivieren und deutlich mehr Projekte voranbringen als in den letzten Jahren“ war erklärter Wille der 11 ILE-Mitgliedsgemeinden. „Natürlich ist uns dabei wichtig, die richtigen und für uns wichtigsten Projekte aus der Fülle an Ideen herauszufinden, damit wir mit den personellen und finanziell knappen Ressourcen unserer Verwaltungen sorgsam umgehen“, betont die 1. Vorsitzende der ILE Abteiland, 1. Bgm. Gudrun Donaubauer. Um die Weichen dafür richtig zu stellen, trafen sich Bürgermeister und Geschäftsleiter innerhalb von einer Woche zweimal für eine halben Tag.

Die Moderatorin der Veranstaltung, Ursula Diepolder aus Hohenau, holte die Bürgermeister dort ab, wo diese die letzten Monate sehr viel Energie gelassen hatten: bei der Aufarbeitung der Folgen des Sturmereignisses „Kolle“ im Jahr 2017. Mit der Frage „Was könnten wir für die Zukunft aus diesem Sturmereignis lernen?“ regte sie an, einen anderen Blickwinkel auf das für viele Waldbesitzer der Region katastrophale Naturereignis einzunehmen. Viel Positives kam dabei ans Licht: In der Not konnte man sich aufeinander verlassen; hervorragend funktionierende FFW, THW, Polizei, etc. habe man in den Kommunen, Landwirte fungierten als „Sturmschadenbeseitigungs-Ersthelfer“ mit ihren Gerätschaften, seitens verschiedenster Akteure war ein enormer Einsatz und anfangs sehr unbürokratisch gute Zusammenarbeit geleistet worden; es gab effektive Abstimmungen und Besprechungen und gute Netzwerkarbeit mit diversen Fachbereichen. Die Soforthilfen für geschädigte Waldbesitzer erfolgten rasch und relativ unbürokratisch. „Problematisch ist allerdings“ so die Bürgermeister unisono, „dass wir Kommunen mit den angefallenen Schäden an Straßen und Bankett, die aufgrund des Einsatzes schwerer Maschinen und Holztransporter entstanden, seitens der Bayerischen Staatsregierung alleine gelassen sind – das können wir finanziell nicht leisten.“ In der Runde entstanden zwei Ideen, um diesen Missstand zu beheben: Sofortaktionen nach Abstimmung und Absprache der Bauhofleiter, wo man sich untereinander helfen kann sowie ein politisch motivierte, gemeinsame Aktion. „Es gilt die Zeit vor den Wahlen zu nutzen, um gemeinsam als Gruppe in der Landeshauptstadt die finanzielle Not zu kommunizieren und Unterstützung zu erbitten“, so ein Bürgermeister.

 

Am Ende waren alle zufrieden mit den, für die Jahre 2018 und 2019 geplanten gemeinsamen Projekten und Aktionen, die durchgeplant und mit zu erreichenden Meilensteinen versehen worden sind. Und das haben Sie sich die 11 Kommunen in den Jahren 2018/2019 vorgenommen, auf den Weg zu bringen:

 

– im Handlungsfeld (HF) „Außenwirkung“: eine gemeinsame politische Aktion der Abteilandkommunen, um ein Sonderprogramm zur bedarfsgerechten Förderung zur Behebung der Folgeschäden aufgrund des Sturmereignisses „Kolle“ für die betroffenen Kommunen; ein Fotowettbewerb „Landschaft im Wandel“ sowie und die Umsetzung des Radwegekonzeptes „Von Fluss zu Fluss“.;

– im HF „Innenentwicklung“ Vitalitäts-Checks“ für Haupt- und Teilorte

– im HF „Daseinsvorsorge“ die Projekte „Bauhofzusammenarbeit“, „Ausbildungsverbund“ und das „Linienbündelungskonzept“

– im HF „Schutz vor Hochwasser und Starkregen“ das Projekt „Schaffung von mehr Rückhalteräumen/-potenzialen (J. Würzinger).

 

„Wir alle sind zuversichtlich, dass aufgrund der festgelegten Struktur und Meilensteine die Umsetzung von Projekten gelingen kann. Zwar wird es aufgrund der anvisierten Projekte kurzfristig zu einer Arbeitsmehrbelastung kommen, jedoch werden die Ergebnisse aus den Umsetzungsprojekten für alle Beteiligten einen hohen Mehrwert bringen und damit die Verwaltungen mittelfristig entlasten“ – so das finale Resümee von Bgm. Gudrun Donaubauer.

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