Bürgermeister stellen Weichen für eine engere Zusammenarbeit in der ILE


Auch wenn dieser Sommer so trocken war wie schon lange nicht mehr, sind die verheerenden Folgen verschiedener Starkregenereignisse nicht vergessen, die Straßenzüge verwüstete, Keller voll laufen ließ und fruchtbare Ackerkrumme hinweg spülte. Gründe genug für die BürgermeisterInnen der ILE Abteiland sich intensiv mit der Initiative „boden:ständig“ zu befassen.
Andreas Schmidt und Max Frank vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern informierten über diese Initiative des ALE, bei der es darum geht, für Wasserrückhalt in der Wald-, Wiesen- und Feldflur zu sorgen. „Bei boden:ständig“ ist weder der Hochwasserschutz für Immobilien und Dörfer, noch der Rückbau versiegelter Flächen ein Thema“, meint Andreas Schmidt.“ Es geht um die Modifikation der Landbewirtschaftung, das Einbringen von Landschaftselementen, die abfließendes Regenwasser bremsen sowie Maßnahmen entlang von Gewässern und Wegen“.
Ingenieur Anton Lenz aus Ringelai, der bereits seit 15 Jahre die Initiative „boden:ständig“ fachlich betreut, berichtete aus der Praxis: „Wichtig ist, dass die Maßnahmen in der Landschaft Sinn haben und so klein wie möglich umgesetzt werden, jedoch große Wirkung entfalten. Dabei ist die Lösungsfindung gemeinsam mit den Grundstücksbesitzern ein laufender Prozess und abhängig von den Notwendigkeiten in der Fläche.“ Lenz weiß auch, dass das abfließende Hangwasser oder das Wegenetz in der Landschaft mit den wegbegleitenden Gräben bei Starkregenereignissen wie künstliche Bachläufe wirken kann und Wassermasser in bebaute Bereiche lenkt.
Als Umsetzungsgrundlage ist erforderlich, eine Übersicht zu den problematischen Bereichen und Brennpunkten in den Kommunen zu erhalten. Darauf aufbauend können dann Problemlösungen mit einem Bündel von Maßnahmen entwickelt werden. Josef Reidl, Leiter der Abteilung Land- und Dorfentwicklung beim ALE, stellte für die Kosten des Büros und des landwirtschaftlichen Beraters 75 % Förderung in Aussicht.
Nach intensiver Diskussion waren sich die ILE-Bürgermeister darin einig, die Initiative „boden:ständig“ in ihren Kommunen anzugehen und ihre Gemeinde- und Stadträte darüber zu informieren.
Als weiteren Tagesordnungspunkt vereinbarten die Bürgermeister die weitere Vorgehensweise, zur Umsetzung des Kernwegenetzes. Das ALE hatte dazu geraten, in Priorität 1 einen Weg pro Gemeinde anzugehen, für den die Kriterien „Realisierbarkeit“ und „Verbindungsfunktion“ zutreffen.
Für das Handlungsfeld „Außendarstellung“ wird die Umsetzung des Radwegenetzs „Von Fluss zu Fluss“ ein wichtiges Schlüsselprojekt. Dies nun zügig anzugehen, haben die 11 ILE-Kommunen einstimmig beschlossen und wollen ihre Stadt- und Gemeinderäte bis Ende Januar 2019 über das Projekt informieren. Die Stadt Waldkirchen, federführend im Handlungsfeld „Außendarstellung“ wurde gebeten, entsprechende Anträge auf Förderung zu stellen. Über das EU-Programm LEADER sollen mit 70% Förderung die Marketing-Maßnahmen finanziert werden und über das ALE Niederbayern mit 75%-Förderung das Projektmanagement. Die Aufgaben des Projektmanagements werden deutlich über die Umsetzungsbegleitung „Von Fluss zu Fluss“ hinausgehen. Geplant ist die Vergabe eines zeitlich auf 2-Jahre befristeten Dienstvertrags. Diese Fachkraft soll daran arbeiten, die touristischen Aktionen der ILE-Kommunen im Rad-Tourismus abzustimmen, zu vernetzen, Kontakte zu Tourismusverantwortlichen im Mühlviertel und in Südböhmen aufzubauen und länderübergreifend die Region Abteiland zwischen Donau und Moldau ins Bewußtsein von radfahrenden Einheimischen und Gästen zu bringen.

„Nun geht was voran“, freuten sich die Bürgermeister nach der Sitzung hatten schon einige Themen für den nächsten Sitzungstermin Anfang 2019 festgelegt.

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