Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung bei Beteiligtenversammlung in Kropfmühl


Der Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) in Niederbayern, Hans-Peter Schmucker, besucht nach und nach alle ILEn (Integrierte Ländliche Entwicklungen) – jetzt war die ILE Abteiland an der Reihe. Im schönen Zechensaal beim Besucherbergwerk Graphit Kropfmühl in Hauzenberg stellte Schmucker sein Amt näher vor. Ursprünglich lagen die Aufgaben der Behörde im Bereich der Flurbereinigung – inzwischen umfasst das vielfältige Aufgabenspektrum des ALE mehr als 20 Programme wie beispielsweise „Dorferneuerung“, „boden:ständig“, „LandSchafftEnergie“, „Innen statt Außen“, „Genussregion Niederbayern“ oder das „Regionalbudget“, mit denen die ländlichen Kommunen und deren Resilienz gestärkt werden.

In Niederbayern gibt es inzwischen auch 23 anerkannte ILEn, die vom ALE begleitet und gefördert werden. Mehr als 70 % der niederbayerischen Kommunen sind in einer ILE zusammengeschlossen. Ziel einer ILE ist es, gleiche oder ähnliche Aufgabenstellungen in den einzelnen Kommunen gemeinsam zu bearbeiten getreu dem Motto „gemeinsam sind wir stärker“. Für die Förderung der Ländlichen Entwicklung im Regierungsbezirk Niederbayern stehen insgesamt seitens EU, Bund und Land rund 21 Mio. Euro für das Jahr 2024 zur Verfügung. Je nach Förderprogramm und -summe erfolgt die Auszahlung der Fördergelder zum Teil in Tranchen über mehrere Jahre hinweg.

Die Aufgaben und das Einsatzgebiet des Bergwachtstützpunkts Oberfrauenwald (Waldkirchen-Hauzenberg) stellte Bereitschaftsleiter Roland Biebl gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Sonnleitner vor. Hintergrund ist, dass die Diensthütte am Oberfrauenwald, die kostenlos von der Stadt Waldkirchen zur Verfügung gestellt wird, in die Jahre bekommen ist und dringend Sanierungsbedarf besteht.

Vom Standort Oberfrauenwald aus rücken die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zwischen 19 und 36 mal pro Jahr zu Rettungseinsätzen, Waldunfällen, Vermisstensuchen und Sondereinsätzen wie bei Flugzeugabsturz oder Luftrettungseinsätzen aus, sobald unwegsames Gelände eine Rolle spielt. Dabei wird ein Gebiet über 10 Gemeinden abgedeckt, zusätzlich wird eng mit den anderen Bereitschaften wie am Dreisessel oder in Passau zusammengearbeitet.

Obwohl die Aufgaben gesetzlich vorgegeben sind, ist die Ausstattung an Finanzmitteln sehr gering, weswegen Roland Biebl um eine Unterstützung der ILE-Abteiland-Gemeinden bittet. So beträgt die Kostenschätzung der absolut notwendigen Sanierung über 220.000,- Euro. Es wurde vereinbart, dass geprüft wird, welche Fördermaßnahmen eventuell in Frage kommen.

Bürgermeister Lang aus Ortenburg stellte anschließend gemeinsam mit Barbara Asen vom Bauamt Ortenburg das Leerstandsprogramm, das einige Kommunen der ILE Klosterwinkel umsetzen, vor. Dieses Programm wurde gemeinsam mit Architekt Florian Riesinger, der sowohl die ILE Abteiland im Handlungsfeld Innenentwicklung als auch die ILE Klosterwinkel mit betreut, ins Leben gerufen. Dabei werden u.a. Gebäudeeigentümer, deren Gebäude älter als 50 Jahre sind und die seit mindestens 12 Monaten leer stehen, mit bis zu 10.000 Euro gefördert und beraten, wenn sie neue Wohn- oder Gewerbenutzung mit sich bringen.

Zusätzlich wurde eine Förderfibel der ILE Klosterwinkel vorgestellt, in der die vielfältigen bestehenden Förderprogramme im Bereich Gebäudesanierung erläutert werden. Alle Teilnehmer der Versammlung zeigten sich vom Engagement von Bürgermeister Lang beeindruckt. Das Einführen eines ev. ähnlichen Förderprogramms in der ILE Abteiland wird weiter im Handlungsfeld Innenentwicklung besprochen.

Der Bürgermeister aus Sonnen, Klaus Weidinger, informierte seitens Handlungsfeld Digitalisierung über den aktuellen Stand der Einführung der Bürgerapp „Meine Heimat“. So wurde die App bereits in den Gemeinden Thyrnau, Wegscheid und Waldkirchen umgesetzt. Die Umsetzung in den Gemeinden Breitenberg und Sonnen erfolgt aktuell. Weiteres Interesse an der App wurde seitens der Gemeinde Jandelsbrunn bekundet.

Aus dem Bereich Regionalbudget informierte Bürgermeister Hermann Duschl vom Markt Untergriesbach. Über das Regionalbudget können relativ unbürokratisch Kleinprojekte, die den Bürgern dienen, gefördert werden. Alle Kommunen bedankten sich beim Markt Untergriesbach, dass dieser auch für das Jahr 2025 die Abwicklung des Regionalbudgets übernimmt, obwohl der Arbeitsaufwand seitens der Verwaltung – trotz Unterstützung durch die Umsetzungsbegleitung – nicht unerheblich ist.

Im Anschluss an die Beteiligtenversammlung führte Frank Graml vom Besucherbergwerk Graphit Kropfmühl die Gruppe, zu der auch Mitarbeiterinnen der Touristinfos hinzustießen, unter Tage. Ausgerüstet mit Helm und Kittel folgte die begeisterte Gruppe den Spuren der Bergleute von damals und der heutigen Zeit und stellten fest, dass das Besucherbergwerk mit Recht als ein Besucherhighlight in unserer Gegend bezeichnet werden darf.

Bei einer anschließenden Werksführung durch die Produktion der Graphit Kropfmühl GmbH erfuhren die Teilnehmer mehr zur Verarbeitung des Rohstoffs Graphit und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten u.a. in Batterien, als Flamm- und Wärmeschutz oder Schmiermittel.

Das informative Programm endete am frühen Nachmittag. Der Dank für die bestens organisierte Veranstaltung galt insbesondere Michael Graml, dem Geschäftsleiter des Markts Untergriesbach.

Foto:
Die Teilnehmer der Beteiligtenversammlung im historischen Zechensaal v.l.n.r.:
Helga Altendorfer-Kristl (stv. GL Waldkirchen), Alexander Höllmüller (GL Hauzenberg), Christian Escherich (Bgm Wegscheid), Manuel Rauch (2. Bgm Neureichenau), Hermann Duschl (Bgm Untergriesbach), Roland Freund (Bgm Jandelsbrunn), Gudrun Donaubauer (Bgmin Hauzenberg), Max Pöschl (GL Jandelsbrunn), Hans-Peter Schmucker (Leiter ALE), Michael Graml (GL Untergriesbach), Adolf Barth (Bgm Breitenberg), Johann Sterl (GL Obernzell), Klaus Weidinger (Bgm Sonnen), Albert Zillner (GL Wegscheid), Stephanie Krenner (GL Sonnen), Roland Gruber (Landratsamt Passau), Edith Stadlmeyer (ILE Umsetzungsbegleitung)

Foto: © ILE Abteiland

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