Kernwegenetz
Die Gemeinden der ILE Abteiland haben 2015 beschlossen, ein gemeinsames Konzept für ein „Ländliches Kernwegenetz“ auszuarbeiten.
Ziel ist der bedarfsgerechte Ausbau der wichtigsten Gemeindeverbindungsstraßen sowie der öffentlichen Feld- und Waldwege zur Aufnahme des landwirtschaftlichen Schwerlastverkehrs.
So wie alle Straßen müssen auch ländliche Wegenetze regelmäßig ertüchtigt werden. Gerade im ländlichen Raum stellen sie einen wichtigen Bestandteil der Infrastruktur dar. Viele Wege sind aufgrund ihres Alters schlichtweg verbraucht und weisen teils erhebliche Schäden auf. Zudem hat der anhaltende Strukturwandel die Anforderungen an das Wegenetz verändert. Die landwirtschaftlichen Maschinen werden immer größer, schwerer und schneller – die bestehenden Wege sind dafür nicht mehr ausgelegt. Durch die Multifunktionalität der Wege drängen auch immer mehr Freizeitsuchende, wie Radfahrer oder Wanderer auf die ländlichen Wege.
Die künftigen Kernwege sollen den vielfach überbetrieblichen und überörtlichen Lastverkehr aufnehmen. Sie sind aufbauend auf dem bestehenden übergeordneten Straßennetz (Staats- und Kreisstraßen, GV-Straßen) unter weitestgehender Nutzung der Trassen der vorhandenen Feld- und Waldweg und unter Beachtung sensibler Landschafsstrukturen und des Wasserhaushals festzulegen. Zudem sollen Lücken im überörtlichen Radwegenetz geschlossen werden. Der Ausbau der Kernwege erfolgt im Normalfall mit einer asphaltierten Tragschicht von mindestens 3,5 m Breite.
Mit der Konzepterstellung wurde die BBV LandSiedlung beauftragt. Das Dienstleistungsunternehmen des Bayerischen Bauernverbandes kann bereits umfangreiche Erfahrungen in diesem Bereich vorweisen.
Durch die interkommunale Zusammenarbeit in der ILE Abteiland sinken die Kosten pro Kommune deutlich, zudem wird die Konzepterstellung zu 75% durch das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern gefördert.
Das Konzept stellt zunächst nur die Grundlage für den Ausbau der Wegeverbindungen dar. Es beinhaltet u.a. die abgestimmte Festlegung der Kernwege, deren einfache bautechnische Erfassung, eine zeitliche Umsetzungsempfehlung sowie eine grobe Flächenbedarfsermittlung und Kostenberechnung. Die Wege wurden in unterschiedliche Prioritäten eingeteilt. Die Priorität-1-Wege sind für einen nächstmöglichen Ausbau geeignet.
Durch die Aufnahme in das Konzept wird eine spätere Förderung durch Zuschüsse möglich. Bis Ende 2017 soll die Konzepterstellung abgeschlossen sein.
Vor einem Ausbau muss für jeden Weg eine Detailplanung stattfinden und ein eventuell erforderlicher Grunderwerb geregelt sein. Die Umsetzung des Ausbaus soll bevorzugt im Zuge eines vereinfachten Verfahrens nach § 86 FlurbG durch das ALE Niederbayern erfolgen.
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Kernwege
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Erfassungsbogen
(xlsx – 173kb)